Mandala: Bedeutung, Symbolik und Wirkung der spirituellen Bilder

Was ist ein Mandala und seine Bedeutung?

Die Bezeichnung stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern für Gefäß ("manda") und Essenz ("la") zusammen. In Kombination steht das Mandala für heiliger Kreis, Kreisbild, Zentrum oder "vom Zentrum ausgehend". Das beschreibt die Zeichnungen voller Symmetrien und Spiegelungen sehr gut, denn alle Bestandteile und Motive ordnen sich um den Mittelpunkt an und streben je nach Betrachtungsweise auf ihn zu oder von ihm weg. In den ersten Mandalas kamen ausschließlich Kreisformen vor.

Über die Zeit wurden sie um weiterer geometrische Motive wie Quadrat, Dreieck und mehr ergänzt.

 

 Sie stehen unter anderem für Ordnung, Balance, Harmonie oder den Kreislauf des Lebens. Dies gilt auch für die Bedeutung des Mandala. In Tibet und Indien wurde es bereits in der Steinzeit vor etwas 25.000 bis 30.000 Jahren an Höhlenwände gezeichnet, von wo aus es sich in andere asiatische Länder wie Japan und China und später in die ganze Welt verbreitete.

 

Das Mandala im Hinduismus

Im hinduistischen Glauben hat das Mandala die Bedeutung des Universums mit seinem Zentrum "Bindu" als Abbildung des mythischen Bergs Meru in der Mitte, und den göttlichen Energielinien, die die menschliche Welt aufladen. An den Schnittpunkten der Mandalalinien wird Energie in großen Mengen gebündelt. Hier werden statt dem Kreis jedoch häufiger andere geometrische Formen wie Dreiecke genutzt. Die entstehenden Bilder werden auch "Yantra" genannt. Um die göttliche Energie auf der Erde zu bewahren, werden hinduistische Tempel in der Form eines Mandalas gebaut. Wer bis zum Berg Meru gelangt, erreicht die vollkommene Erleuchtung, so der Glaube. Deshalb nutzen die Anhänger*innen

der Religion Mandalas auch häufig für ihre Meditation.

 

Das Mandala im Buddhismus

Das Erstellen eines Mandalas hat die Bedeutung einer geistigen Reinigung und eines heilenden Segens im Buddhismus. Nach der Tradition wird eines der Kreisbilder von Mönchen in sieben Tagen (manchmal auch über mehrere Wochen) unter höchster Konzentration von innen nach außen erstellt. Anschließend wird es von allen betrachtet und zur Meditation genutzt. Am Ende wird das Mandala zerstört, um etwa die Endlichkeit des Lebens, das Loslösen vom Irdischen und die Wichtigkeit, jeden Moment zu schätzen, zu symbolisieren.

 

Die Grundformen und ihre Bedeutung im Mandala

Klassischerweise finden sich fünf verschiedene Grundformen in einem Mandala. Diese Bedeutung tragen sie: 

Kreis: Energetisches Zentrum, Ordnung, Seele, Vollkommenheit, das Göttliche, Harmonie, Erleuchtung

Dreieck: Bewusstsein, Wandlung, positive und negative Energien, Abhängigkeit

Quadrat: Erde, Schöpfung, Palast des Geistes, Sitz der Götter

Stern: Freiheit, Kreativität, Geistlichkeit

Herz: Liebe, Seele, Wärme, Glück

 

Das Zeichnen eines Yantras oder Mandalas birgt große spirituelle Kraft, denn du verbindest dich dabei mit der Energie des Universums, die über deine Hände in deinen Körper fließt und dir Ruhe, Entspannung und Bewusstseinserweiterung schenkt. Ebenso kannst du die Zeichnungen für deine Meditationspraxis nutzen:

 

Das intensive Betrachten beruhigt den Geist und die Gedanken.

Deine Konzentration und Kreativität wird gefördert, du kannst dich auf das Wesentliche fokussieren,

Du kannst mit deinem Innersten in Kontakt treten und die Reise der Selbstfindung leichter antreten.

Eben weil es so viele positive Effekte und eine heilende Wirkung mit sich bringt, hat das Mandala auch eine Bedeutung in der Psychoanalyse. Bereits im 20. Jahrhundert nutzte der Psychiater C.G. Jung die konzentrischen Zeichnungen als Therapieinstrument. Mandalas wurden außerdem in Verbindung mit dem homöopathischen Mittel Calmvalera Hevert verwendet, wodurch Patienten*innen Unruhe, Schlafstörungen, Stress und Nervosität erfolgreich abbauen konnten.